Donnerstag, 8. November 2007

Urlaub im Süden Teil II - die Kartause Ittingen

Die eigentliche Entdeckung unseres Urlaubs war das ehemalige Kartäuserkloster Ittingen im Schweizer Thurgau. Malerisch an einem Hang gelegen, beherbergt das Klostergelände heute zwei Hotels, ein Tagungszentrum, einige kirchliche Sozialeinrichtungen und das Kunstmuseum des Kantons Thurgau.
Im Klosterladen gibt es hier hergestellten Käse, Wein und ein höchst empfehlenswertes Klosterbier.
Die Kartause selbst, also das eigentliche Kloster, ist als Museum zugänglich. Hier erfährt man viel über die Lebensweise der strengen Kartäuser: Abgeschiedenheit, Zurückgezogenheit und...Schweigen! Die Kirche ist reich ausgeschmückt und nach Kartäuserart in verschiedene Bereiche unterteilt. Ganz hinten saßen die weltlichen Helfer des Klosters und nach vorne gestaffelt die Mönche. Ganz vorne befand sich der Priesterchor.
Ein Kartäuserkloster gliedert sich in Bereiche, die der Gemeinschaft zugänglich sind und in Bereiche, die ganz dem Rückzug der Brüder gewidmet sind. Das Refektorium, also der Speisesaal, wurde nur an Feiertagen benutzt. An allen anderen Tagen aßen die Mönche in ihren Zellen.

Die Bauweise der Kartäuser hat eine Besonderheit: die Mönchszellen bestehen aus kleinen Häuschen, die an den Kreuzgang angebaut sind. So kann sich jeder Mönch in sein eigenes Reich zurückziehen. In Ittingen sehen die Zellenhäuschen von innen so aus:


...und von außen so:
Einen Besuch wert ist der Garten des Klosters. Er gliedert sich in einen barocken Rosengarten, einen Kräutergarten und ein Labyrinth, das aus duftenden Thymianbüschen gepflanzt ist:

Der barocke Rosengarten bietet einen herrlichen Ausblick über den Thurgau und ist im Sommer mit Blüten übersät. Aber auch im November ist es ein wunderbarer Anblick.


Auf Wegen kann man zwischen Rosen und Kräutern schlendern...

...an den gut beschrifteten Kräutern schnuppern...


...und sich in der Sonne an der Schönheit der Anlage erfreuen.


Für mich war die Kartause Ittingen eine echte Entdeckung. Nicht nur die traumhafte Gartenanlage, sondern auch die Klostergebäude mit den Mönchshäuschen. Wer mehr über die Kartäuser erfahren möchte, dem sei der Film "Die große Stille" empfohlen, der in fast drei Stunden völlig ohne Kommentare das stille Leben der Mönche in der "Grande Chartreuse" bei Grenoble, dem Hauptkloster der Kartäuser, erlebbar macht.
Morgen gibt es hier noch ein echtes Schmankerl, schaut also wieder rein!










3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hi Annie,
mach weiter so, bei Dir kann ich noch viel dazulernen. :) und natürlich schöne Bilder sehen.
War da nicht neulich auf Arte ein Schweigefilm? Hattest Du da nicht von geschrieben?
Da bin ich ja mal auf morgen gespannt.
Liebe Grüße
Marion

Anonym hat gesagt…

Annie,

mir gefällt, dass Du nicht nur schöne Bilder einstellst, sondern auch so interessante, fundierte Kommentare dazu schreibst! Ich wünschte, ich hätte Dich als kleine Frau in meinem Ohr, wenn ich mir Kirchen ansehe!!!
Bis morgen!
Viri

Margit hat gesagt…

Schön, wohin du uns wieder entführst! Die Kirche ist nicht so nach meinem Geschmack, die kleinen Mönchshäuschen schon eher. Aber im Garten könnte ich wahrscheinlich viele Stunden verbringen mit Schauen, Staunen und Schnuppern!
Liebe Grüße, Margit