Dienstag, 9. Juni 2009

Das Loch im Gebüsch



Tempus fugit, wie der Lateiner sagt, die Zeit vergeht.
So wie oben sah mein straßenseitiges Garteneck im August 2005 aus. Ich bitte Euch, Euer Augenmerk auf die Blautanne in der Bildmitte rechts zu richten.
Zwei Jahre später hatte ich ein zusätzliches Beet vor der Tanne angelegt.
Und alles wächst, und wächst, und wächst...

Im vergangenen Herbst war es nicht mehr zu übersehen, dass die ganze Ecke zu eng war und die Tanne unbedingt raus muß. Mit dem Einverständnis unserer Vermieter ließen wir die Tanne absägen und spendeten sie der örtlichen evangelischen Kirchgemeinde als Kirchenchristbaum

Als ich dann heuer im Frühjahr alles ausgeschnitten habe, was hinter der Tanne verdörrt war, hatte ich ... tataaaa... ein Loch im Gebüsch.
Sieht nicht richtig gut aus, gelle?
Nein, auch hochkant nicht.

Was also tun? Wenn es für mich ein Lebensmotte gibt, dann "kein Schaden ohne Nutzen". Deshalb habe ich festgestellt, dass das Loch im Gebüsch eigentlich ein bißchen wie eine Laube aussieht. Diese Laube könnte einmal einen netten schattigen Sitzplatz ergeben.
Als erstes habe ich eine Annabelle-Hortensie verpflanzt, um einen kleinen Weg in die Laube zu bekommen. Dann habe ich einige Quadratmeter Mulchvlies ausgelegt, da alles Gebüsch drumherum dazu neigt, pausenlos Ausläufer zu bilden. Darauf kam dann eine dicke Schicht Rindenmulch.
Oben das Vlies mit einem Teil des Rindenmulches, unten die fertig bedeckte Fläche mit Weg(lein).
Sieht doch schon mal ganz gut aus, oder?
Schon lange wollte ich einen kleinen Miniteich haben. Glücklicherweise gibt es bei uns am Ort einenn Büttner, also einen Fassmacher. Er hat mir ein vorhandenes Fass in der Mitte durchgesägt.
Dass es ein ehemaliges Bordeaux-Fass war, konnte man nicht nur sehen..
...ich sag´s Euch, das konnte man vor allem riechen!! Was müssen sich die Nachbarn und Spaziergänger gedacht haben, dass über meinem Garten tagelang eine Alkoholwolke hing...
Jedenfalls hat das halbe Fass einen netten Platz in der Laube bekommen, wo es zunächst leer stand, um auszudünsten. Dann habe ich etwa halbe-halbe Regenwasser aus der Tonne und Leitungswasser eingefüllt und es wieder ein paar Tage stehen lassen
In der Zwischenzeit habe ich den Gehölzrand mit ein paar Farnen und einer Hosta bepflanzt. Ich denke mal, die werden sich da ganz wohl fühlen.
Als krönender Höhepunkt sind dann am letzten Wochenende noch ein paar Wasserpflanzen in das Fass eingezogen. Jetzt wohnen da Rohrkolben, Wassersalat, Wasserhyazinthe und noch ein bißchen unterirdisches Zeugs, um die Wasserqualität zu halten.
Schön, gell?
Jetzt brauche ich eigentlich nur noch die passende Sitzgelegenheit...